Der Bürgerhof Ostheim, Limesstraße, ehemalige Mittelgasse 10-12 ist ein Teil des gesamten historischen Ortskerns Ostheims. Die Limesstraße als Hauptdurchgangsachse Ostheims ist gekennzeichnet durch viele Fachwerkbauten des 18. Jahrhunderts sowie ein paar wenige Massivbauten, darunter auch der mit ockerfarbenen Verblendmauerwerk verkleidete Gaststättenbau 'Zum Goldenen Stern' an der rechten Seite neben dem Bürgerhof. Im gesamten Bereich dominiert die dichte Aneinanderreihung giebelständiger, unmittelbar an der Straße aufgehender Fachwerkwohnhäuser des 18. Jahrhunderts, denen sich rückseitig ein schmaler Stalltrakt und die den Hofraum abschließende Quereinfahrtsscheune anschließen. Bemerkenswert ins Auge sticht beim Bürgerhof, der große Fachwerkbau mit verknüpfter Toranlage, der ehemaligen Hofreite. Nachweislich im Jahr 1860 entstanden, sind jedoch am Bauwerk Veränderungen bemerkbar, die auf Umbauten oder Ausbesserungen des19. und 20. Jahrhunderts zurückzuführen sind. Das vordere Wohnhaus und die angrenzende Scheune wurden im Jahr 1860 errichtet und befand sich bis in das Jahr 1988 in Familienbesitz. 1954 erfolgten Umbaumaßnahmen und der Anschluss des Nachbarhofes Limesstraße 10. Große Teile des Nachbargrundstückes wurden abgerissen und neue Gebäudeteile errichtet. Einige Jahre später wurde das alte Wohnhaus Limesstraße 10 abgerissen und an der Stelle ein quer zur Limesstraße unterkellertes Gebäude erbaut, das als Düngelager diente. Das bestehende Gebäude Limesstraße 12 wurde umgebaut, es entstand eine Kuhstall und eine große Futtertenne. Die Umbauarbeiten wurden sukzessive in den Folgejahren fortgesetzt. Es entstand das heutige Bild einer geschlossenen umbauten Hofreite. Als im Jahr 1984 die Viehhaltung im Hof aufgegeben wurde, wurden die Stallungen nicht mehr benötigt und für den 1987 gegründeten Heimat- und Geschichtsverein Ostheim als Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. 1988 wurde der ehemalige „Weider-Hof“ von den Eigentümern verkauft. Dem Heimat- und Geschichtsverein wurden die genutzten Räume überlassen. 2009 wechselte erneut der Eigentümer mit dem Verkauf an die Stadt Nidderau. Die Stadt erwarb die große Hofreite mit Wohn- und Nutzgebäuden, um auf dem Areal einen Treffpunkt für Vereine und für den Heimat- und Geschichtsverein eine dauerhafte Bleibe zu errichten. Da der Umbau und die Sanierung nicht von der Stadt alleine finanziell zu stemmen war, wurde das historische und stark sanierungsbedürftige Fachwerkhaus für einen symbolischen Euro verkauft und ging in den Besitz des am 4. Februar 2013 gegründeten Trägervereins Bürgerhof Ostheim über. Mit dem Konzept im Bürgerhof eine Begegnungsstätte für Senioren und die Ostheimer Vereine zu schaffen, wurde mit Hilfe von Zuschüssen der hessischen Landesregierung, der Stadt Nidderau und dem Heimat- und Geschichtsvereins der Hof, in 9000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden und einem Investitionsvolumen von 420T€ umgebaut. Es entstand bei der offiziellen Eröffnung am 18. Oktober 2014 nach 17 Monaten Bauzeit in dem historischen Gebäudeensemble im alten Ostheimer Ortskern eine Seniorenbegegnungsstätte mit integriertem Dorfmuseum des Heimat- und Geschichtsvereins. |